I. Untrennbar

Einst stand ein Palmensprosse / Auf einem Felsenkamm',…

R. v. Levitschnigg. (Wien.)

II. Noch immer!

Noch klingt der süßen Stimme Schall / Mir zauberisch in's Ohr,…

R. v. Levitschnigg. (Wien.)

III. Kama. / (Indische Mythe.)

Die Täuschung lag auf weichem Lotuskissen / Am Gangesstrande schmachtend hingestreckt.…

R. v. Levitschnigg. (Wien.)

IV. Persische Liebeserklärung

Sonnenauge, wie der Falke / Keines hat zu seinem Raube;…

R. v. Levitschnigg. (Wien.)

V. Unmöglich

Wer lehrte mir der Schwalbe Hast? / Nur du, sonst keine And're.…

R. v. Levitschnigg. (Wien.)

VI. Seelenwanderung

Als Lotos blüht' ich einst im Morgenland, / Du warst der Mond, dem ich den Duft gesandt.…

R. v. Levitschnigg. (Wien.)

VII. / Lebensstufen

Der Morgen graut: Den schönen Erdenring / Begrüßt entpuppt der Menschenschmetterling;…

R. v. Levitschnigg. (Wien.)

Liebesghaselen

Levitschnigg

1.

Geschildert hab' ich stets nur kalt dein Bild / Traf nie, so sehr ich selbst mich schalt, dein Bild.…

Levitschnigg

2.

Was frägst du stets? Ich habe keinen Namen / Was liegt dir auch an diesem kleinen Namen.…

Levitschnigg

3.

Wie Lerchen haßte Fesselzwang mein Herz, / Bis deiner Locken Netz umschlang mein Herz.…

Levitschnigg

4.

Weiß Kunde nun von goldene Banden, / Seit deine Locken mich umwanden;…

Levitschnigg

5.

Liane hat den Palmenast gebunden. / Das Garn den Aar trotz seiner Hast gebunden.…

Levitschnigg

6.

Mr brannte Herz und Lippen wund dein Kuß, / Als Siegel schloß den Liebesbund dein Kuß…

Levitschnigg

7.

Verstummst du Nachtigall im Wald? du konntest mich ver- / gessen? / So ruft die Rose, welkt dann bald - sie kann dich nicht / vergessen.…

Levitschnigg

8.

Feenmädchen, das ich liebend meine, lebewohl! / Schönste der Huri's, um die ich weine, lebewohl!…

Levitschnigg

9.

Du standst vor mir so hell und klar im Traume! / Wie zärtlichwarm dein Blick doch war im Traume.…

Levitschnigg

10.

Was willst du Herz? du schläfst so bang? zu Ihr! / Wo zieht dich hin der Sehnsucht Drang? zu Ihr!…

Levitschnigg

Frühlingstod

Der Sommer rüstet sich feindlich, / Zu stürzen in Frühlings Reich,…

Levitschnigg

Gedichte

Levitschnigg

1. / Die Schlacht

Die blut'ge Mamelukenschlacht am Nil, / Am Fuße sandumstarrter Pyramiden,…

Levitschnigg

2. / Herbstlandschaft

Du dauerst mich, verblühtes Thalgefilde; / Der Sommer hat dich allzuwarm geküßt.…

Levitschnigg

Die Nachtigall im Bauer

Die Sommerlüfte schmuggeln in den Bauer / Der Nachtigall ein weißes Rosenblatt -…

Levitschnigg

Flora, / das / wallachische Blumenmädchen. / Gedicht

Wallach'sche Maid, genügt Dir nicht die Zierde, / Die Dir Natur verschwenderisch verlieh'n?…

Levitschnigg

Die Zigeuner-Familie. / Gedicht

Die Sonne flieht, die Wolkenkaravane / Folgt rasch dem Beispiel, das sie weibisch gab,…

Levitschnigg

Der Elfe. / Irische Sage

Tiefe Stille in dem Haine, / In der Frühlingsnacht, / Nur der Mond mit blassem Scheine / Hält am Himmel Wacht.…

Levitschnigg

Die letzte Fee. / Romantisches Gedicht

Hold blickt der Mond auf's grüne Thalgefilde, / Das silberhell der Roknabad durchrauscht…

Ritter von Levitschnigg

Ritter Gluck

Es war eine traurige Zeit; die zwei schönsten Schwestern auf dem griechischen Berge der Unsterblichkeit, die klare, ernste Poesie und die feurige, gemüthvolle Harmonie hatten sich entzweit, und der Tempel der Kunst ward herabgewürdigt zur Gauklerbude.…

Ritter Heinrich von Levitschnigg #

Der Sachen

Das Wetter floh. Des Mondes Silberbogen / Schwimmt zitternd auf der weltverlaßnen Bucht;…

Ritter von Levitschnigg

Trias

Was ist Glaube? Eine alte Muhme, / Die unter Kindern ihre Schüler wählt,…

Levitschnigg

Die Schwimmer

Zwei Schwimmer ringen mit der Meereswelle, / Gescheitert ist vor kurzer Frist ihr Schiff;…

Levitschnigg

Ein / Savoyardenknabe. / Gedicht

Du drückst so froh an Deine Brust den Affen, / als sei er Dir ein Freund, ein lieber Gast,…

Ritter v. Levitschnigg

Nador. / Ein / Gedicht

Der Morgen graut. Laut jubeln die Matrosen / Wie Schwalben, deren Fahrt nach Süden geht;…

Ritter v. Levitschnigg

Der / wallachische Weinhüter. / Gedicht

Wolken ziehen, Nebel wallen, / Scheidend läßt der müde Tag / Seinen Purpurmantel fallen / Auf den grünen Rebenhag.…

Levitschnigg

Am Grabe Nikolaus Krufft's

Ich stand an einer alten Kirchhofsmauer / Auf fahle Wiesen, erntereife Saat / Fiel dicht des Wetters letzter Regenschauer…

Ritter v. Levitschnigg

Joseph Haydn

Nahe an der ungarischen Gränze, unweit des Städtchgens Bruck an der Leitha, liegt der freundliche Marktflecken Rohrau.…

Heinrich Ritter von Levitschnigg

Gedichte

Ritter von Levitschnigg

I. / Ersatz

Wetterwolken flieh'n am Himmel / Wie ein Heer, bedeckt mit Schmach,…

Ritter von Levitschnigg

II. / Dichterrache

Laub bedeckt die Waldesräume, / Und die Nacht wird kühl und lang;…

Ritter von Levitschnigg

Am Meere

An des Stromes Mündung steh' ich träumend, / Wie der Fluß, des eignen Laufes satt,…

Heinrich Ritter von Levitschnigg

Wahn

Müde lagern die Kabylenhorden / In der Wüste an des Atlas Saum.…

Ritter von Levitschnigg

Jubal. / Gedicht

Hoch in die Lüfte steigt der Thurm zu Babel, / Als sei ein Schiff das Thal von Schinear,…

Heinrich Ritter von Levitschnigg

Wolfgang Amadeus Mozart

Es war am 27. Jänner 1756, als die schöne Muse der Tonkunst die grünen Berge des Südens verließ, in den schneebedeckten Norden flog, und zu Salzburg, im deutschen Rom, in einer ungeschmückten Stube ihren wärmsten Weihekuß auf die Stirn eines neugebornen…

H. Ritter von Levitschnigg

Ganymed. / Ghasel

Ein Grieche ruht im Traum in stiller Nacht, / Vom duft'gen Rosenbaum in stiller Nacht / Singt bang die Nachtigal das Lied vom Schmerz,…

Levitschnigg

Auf Saida. / Sonett

In Hafen Saida's schwanken Brittenschiffe, / Des Sultans Recht beweisend mit Kanonen,…

Levitschnigg

Maria. / Novelle

Es war an einem heitern Sommerabend, da saßen in dem Garten des Kasinos in Hietzing drei Freunde an einem Seitentische und hielten eifrige Konversation…

Heinrich Ritter von Levitschnigg

Am Nil. / Ein Gedicht

Der Morgen graut. Am blauen Himmelsbogen / In Osten glänzt ein Punkt, ein Streifen Licht;…

Ritter v. Levitschnigg

Gedichte

Heinrich Ritter von Levithchnigg

I. / Der wahnsinnige Dichter

Ich ward so arm durch Schmerz, daß selbst die Thräne / Nicht länger mehr mein Dolmetsch wollte sein;…

Heinrich Ritter von Levitschnigg

II. / Die Klavierspielerin

Du blickst zum Himmel, Weib, mit starren Blicken, / als sollten sie als Garn sein Glück umstricken,…

Heinrich Ritter von Levithchnigg

Der Rabbi

Vom Berge strahlt der Sonne letzter Schimmer / Ein schönes Auge, das im Tode bricht,…

Heinrich Ritter von Levitschnigg

Tempora mutantur

Es ist vollbracht! Wir schieden ohne Klage, / Kaltblütig, spurlos, wie der Undank flieht,…

Levitschnigg

Winternacht

Die Nacht ist kalt. Die Sterne scheint zu frieren, / So frostig zitternd fällt ihr Licht in's Thal;…

Levitschnigg

Der Komet

Der Abend kam. In Westen auf den Bergen / Lag pupurroth des Tages letzte Glut,…

Levitschnigg

Gedichte

Ritter von Levitschnigg

1. / Lebewohl! / (An P...)

Mein Kind, mein blasses Kind, was soll dein Klagen? / Ich habe dich, wie noch kein Mensch, geliebt,…

Ritter von Levitschnigg

2. / An Emil Titl. / (Nach Anhören seiner Musik zum »Zauberschleier«.)

Ich stand an einem Pfeiler schmerzzerrissen, / Als bang um Zelia die Schwestern frugen,…

Ritter von Levitschnigg

Schön und häßlich

Schön ist ein Rosenstrauch - / Man schwört, daß er der Thronstuhl sei,…

Ritter von Levitschnigg

Ein Traum

Im Felde vor Toulon, im Zwanzigpfünderpark, / An einem Pulverfaß - es birgt Kanonenmark - / Liegt ein Gewappneter, ein Buch sein Polster.…

Levitschnigg

Der Cymbalschläger. / Gedicht

Cymbal weine, Cymbal rausche! / Ist mir doch bei deinem Klang, / Daß ich der Geschichte lausche / Von dem eignen Lebensgang.…

Levitschnigg

Gedichte

Ritter v. Levitschnigg

1. Es mußte sein!

Es mußte sein! Wir hatten nichts gemeinsam, / Du warst kein Epheu, ich kein morscher Thurm;…

Ritter v. Levitschnigg

2. / Warum?

Bergan zu Tannenzweigen / Treibt Epheu sein Geflecht. / Warum? das ist so eigen / Dem zitternden Geschlecht.…

Ritter v. Levitschnigg

Eine Schwester der Seherin von Prevorst. / Wahrheit und Dichtung

In der Zeit, als mir der Ruhm noch als der Güter Höchstes galt und ein blutiger Lorbeer mehr als eine Königskrone, da lernte ich einen Pfeiler der Granitkolonne kennen,…

Levitschnigg

Trau schau wem?

Ich bin der Felsstrand, du bist die Welle, / Weich' ich, versickert im Sande dein Sein;…

Levitschnigg

Schiedsspruch. / Gedicht

Einst prahlte sich die Rose, daß sie der Brautbusch sei, / Den auf die keuschen Lippen der Erde drückt der Mai;…

Levitschnigg

Die Zigeunermutter. / Gedicht

Was ist's doch, wundersames Kind der Wildniß, / Daß mich dein Angesicht zur Andacht rührt,…

Levitschnigg

Gedichte

Ritter von Levitschnigg

Volkslieder

Ritter von Levitschnigg

1.

Sprich, kennst du die griechische Sage / Wie die Liebe dem Meeresschaum / Entstieg bei'm grauenden Tage;…

Ritter von Levitschnigg

2.

Reiste neulich in Gedanken / In der Liebe Wunderland; / An der Grenze, an den Schranken / Mauthner Argwohn stand.…

Ritter von Levitschnigg

3.

Alle Blumen verwelken bleich, / Wenn der Sommer vorüber,…

Ritter von Levitschnigg

Dem Dichter Carl Beck

Ritter von Levitschnigg

I. / (Bei Überreichung meiner Gedichte.)

Ob man zu brechen eine Sclavenkette, / Begeistert singt geharnischte Sonette,…

Ritter von Levitschnigg

II. / (Beim Scheiden.)

Die Bäume rauschen froh auf grüner Halde, / Weil Mailust sie wie heitrer Schmerz umweht;…

Ritter von Levitschnigg

Seelenwanderung

Ergrübelt hat der Mensch Geheimnißvolles - / So weiß der Astronom vom ros'gen Licht,…

Heinrich v. Levitschnigg

Er liebt mich. / Gedicht

Zagt ein Weib, ob sonder Makel / Seines Liebsten Treue blieb,…

Levitschnigg

Gedichte

Heinrich v. Levitschnigg

1. / Vor einem Kanarienkäfig

Sprich, kennst du deiner Sippschaft Bahn, / Ihr Schicksal wachsgelber Vogel,…

Heinrich v. Levitschnigg

2. / Byron's Abschied

Leb wohl mein stolzes Weib! Wir sind geschieden, / Getrennte Gatten wie es tausend gibt;…

Heinrich v. Levitschnigg

An Schiller's Denkmahle. / (Am 8. Mai 1839.)

Der größte Feldherr deiner Zeit / Bist, Schiller, Du gewesen,…

Heinrich Ritter v. Levitschnigg

1. / Abdel-Kader

Am Tag, da er die Welt erblickt / Vor Jahren, ach wie vielen / War Abends schlummernd eingenickt / Der Bravste der Kabylen…

Heinrich Ritter von Levitschnigg

2. / Palimpsest

Das Männerherz ist hart wie Marmorstein, / Drum sollte ewig unvertilgbar bleiben, / Was als ein Meißel grub die Zeit hinein, / Doch anders ist es mit der Liebe Schreiben.…

Heinrich Ritter von Levitschnigg #

3. / Ein Schlachtfeld in Ungarn

Die Nacht ist schön und heiter, leis weht ein lauer / West / Von Waitzen bis nach Hátvan, zum Rákos her von Pesth.…

Heinrich Ritter von Levitschnigg #

4. / Jokeilied

Zu Simmering thürmen sich Schragen / Im Monat April oder Mai, / Da gibt es ein lustiges Wagen / Für Vollblut und kecken Jokei.…

Heinrich Ritter von Levitschnigg #

5. / An Anastasius

Kaum, Lerche Grün, wohl denkst du mehr des Tages, / An dem du flüchtig mich gesprochen hast, / Wie oft zwei Vögel weitverschiednen Schlages / Durch zufall lagern auf demselben Ast.…

Heinrich Ritter von Levitschnigg #

6. Im Töviser Thal in Siebenbürgen

Schöner Ruheplatz des Mai’s. / D’ran ihn fesseln blum’ge Bande, / Wie ein Fürst oft vorzugsweis / Liebt ein Stück von seinem Lande!…

Heinrich Ritter von Levitschnigg #

Omen

Ein seltsam Ding ist’s Schreiner sein – / Bald nagelt er ein Kämmerlein, / Darein die Menschen schlafen geh’n / Um nimmer wieder aufzusteh’n…

Heinrich Ritter von Levitschnigg

Der Traum

Was ist der Traum? Wer mir dies klar beschriebe! / Vielleicht der Seele feuriger Bastard, / Dem mehr als Kindern legitimer Liebe / An kecker Fantasie zu eigen ward. –…

Heinrich Ritter von Levitschnigg #

Graf Platen

Italien, schon dein schöner Namen / Klingt wie ein märchenhaftes Lied,…

Heinrich Ritter von Levitschnigg

Bravour

Jüngst saßen Nachts bei rothem Wein / Tiefernste Zechgenossen, / Aus Ungarns Schiffbruch mochten's sein / Vier Wrake, schlimmzerschossen.…

Heinrich Ritter von Levitschnigg

Ein Wiedersehen

Was rauschen so stürmisch die Tannen / Im Wald in hoffärtiger Lust,…

Heinrich Ritter von Levitschnigg

Tagesbefehl, / gegeben am 17. Februar 1856, am Heinrich Heine's / Todestage

Wir Zeus, Selbstherrscher der Natur / Kraft Unsers Donnerkeiles, / Entbieten gnädig durch Merkur / Der Welt den Gruß des Heiles.…

Heinrich Ritter von Levitschnigg

Gedichte

Heinrich Ritter v. Levitschnigg

Aus der Ferne

Im Schutte eines Tempes fand / Ein Wandrer eine wilde / Verwelkte Rose in der Hand / Von enem Götterbilde.…

Heinrich Ritter v. Levitschnigg

Dreifache Einfalt

Als Maulwurf, blind von Angesicht, / Im Dunklen lebt der Glaube,…

Heinrich Ritter v. Levitschnigg

Erkenntnißbaum

Die jüngste Rose welkt und stirbt, / Sobald du sie gebrochen;…

Heinrich Ritter v. Levitschnigg