IX. / Zerstreute Gedanken über Dichtkunst. / (Aus einer Rede: über deutsche Poesie; in einem / literarischen Vereine vorgelesen.)

Adolph Stöber

Guter Sänger! wenn Psyche nicht mit ihrem geistigen Hauch deine Laute rührt; wenn dir im Busen die Harfe nicht ertönet:…

Adolph Stöber

Wen Poesie und Liebe mit ihrem unvergänglichen Zauber umgeben, der bleibt jung, und hätte der Winter achtzigmal die kalten Schneeflocken über sein Haupt geschüttet.…

Adolph Stöber

Es gibt eine Dichterschule, die aus der Natur ein Modell der Malerey macht.…

Adolph Stöber

XIV. / Gedichte

Adolph Stöber

Mahnung

Schlage die Folianten zu, / Komm hervor aus deiner Zelle!…

Adolph Stöber

Auf den Tod enes jungen Sängers

Ob rauschend auch am Fels die Wogen schäumen, / Ob Fluthen auch sich wild an Fluthen drängen;…

Adolph Stöber

Johannes

Wie der Mond bescheiden, unverdrossen, / Durch Gewölke ziehet, ewig mild:…

Adolph Stöber

Aus der Ferne

Wie flimmern doch die Sterne / So licht aus blauem See!…

Adolph Stöber

Kritikasters Abendgang. / (Seitenstück zu L. Uhland's Frühlingslied des Recen- / senten.)

Will mich doch vor allen Dingen / Vor der Nachwelt präserviren, / Denn ich hätte zu riskiren / Fieber mit nach Haus zu bringen.…

Adolph Stöber

Die Dame von Geroldseck

Wohl magst du Weinsberg schauen, / Im edeln Schwabenland; / Doch blühen treue Frauen / Auch an der Alsa Strand.…

Adolph Stöber

Sängers Heimweh

In des Waldes grünem Haus / Ruht der müde Sänger aus,…

Adolph Stöber

An die Sonne

Leicht, von Ätherduft getragen, / Zieht des Tages Königin / Auf dem hellen Sonnenwagen / Unter blauem Baldachin.…

Adolph Stöber

Das Blatt. / (Nach Arnault.)

Losgwirbelt von dem Ast / Wohin eilst du , ohne Rast, / Armes Blatt? - Kann ich es wissen?…

Adolph Stöber

Das Mückchen im Bernstein. / (Nach Martial.)

Als im Pappelgezweig ein Mückchen summend umherflog, / Träufelte flüssiges Harz über das Thierchen herab.…

Adolph Stöber

Skolion / (Nach einem anonymen griechischen Dichter.)

O könnt' ich eine Lyra seyn, / So schön wie blankes Elfenbein:…

Adolph Stöber

Der schönen Geliebten. / (Nach Sappho.)

Gleich den Göttern scheinet beglückt und selig / Jener Mann der gegen dir über dasitzt,…

Adolph Stöber

1. Viersilbige Charade

Die Nacht enttflieht, der Tannen Wipfel glühen, / Es jubelt schon die bunte Sängerschaar.…

Adolph Stöber

3. Logogryph

Kennst du das Land in Asiens Norden, / Das Eisgefild?…

Adolph Stöber

5. / Logogryph

Horch! wie am Ufer die Wogen erbraußen, / Wie aus der Ferne der Hunde Gebell;…

Adolph Stöber

6. / Zweysilbige Charade

Wenn glühend fällt der Sonnenstral / Ins stille Thal / Und auf die Matten,…

Adolph Stöber

Der Zechbrüder Niederlage. / Romanze

Die Zecher sitzen still umher, / Als ob sie Träume hätten.…

Adolph Stöber

Gedichte

Adolph Stöber

1. / Das Lügenfeld / Elsässische Sage

Bei Thann da grünen Triften voll reicher Wiesenflur, / Und lustig rauscht dazwischen die himmelblaue Thur;…

Adolph Stöber

2. / Die Tonleiter

Mit dem holden Lieb selbander / Sang ich jüngst die Töneleiter,…

Adolph Stöber

Der Wiedertäuferhof

Ich tret' aus dunkelm Walde / Ins lichte Feld heraus, / Da steht auf grüner Halde / Das Wiedertäuferhaus.…

Adolph Stöber

Pipin der Höcker

Zu Regensburg ward in der Nacht / Sankt Petri Kirchlein aufgemacht,…

Adolph Stöber

Gedichte

Adolph Stöber

1. / Aus dem Leben

Am Heerde sitzt in stummen Schmerzen / Der Vater hier, die Mutter dort;…

Adolph Stöber

2. / Sprichwörter

Adolph Stöber

Trinklied

Die Sprüche, die geklungen / Von allen deutschen Zungen,…

Adolph Stöber

Morgenstund hat Gold im Mund -/ Drum, was könnt ihr Beßres thun, / Als ihr trinkt ein Gläschen nun…

Adolph Stöber

Brüder, merket auf. Der Krug / Geht zum Brunnen, bis er bricht - / O so geht zum Brunnen nicht,…

Adolph Stöber

Müssigang, ja Müssigang / Ist des Teufels Ruhebank…

Adolph Stöber

Glück und Glas, wie leicht bricht das! - / Drum, so l ang das Glück euch nah,…

Adolph Stöber

Alte Liebe rostet nicht - / Schon vor Jahren liebten wir / Diesen Wein, den goldnen hier;…

Adolph Stöber

Gedichte

Adolf Stöber

1. / Der Dorfkirchhof

Friedlich Dorf! nach alter Sitte / Hast du noch dein Kirchlein stehn…

Adolf Stöber

2. / Eine Handvoll Staub

Vom Staube, den der Wind zuhauf / Mir wirft zu Füßen mit Verachten;…

Adolf Stöber

Die halboffene Rose

Von allen Rosen die am Hage sprossen, / Ist keine so mit süßem Duft gewürzt,…

Adolf Stöber

Nach der Weinlese

Es scholl ein tausendstimmig Jubelrufen, / Daß weithin alle Berge wiederhallten:…

Adolf Stöber

Dichterwunsch

O daß mich Goethe's Adlerblick belebte, / Die Welt zu überschaun im Licht des Schönen!…

Adolf Stöber

Nachtigallenseele

O Nachtigall im Blütenhage, / Im dufterfüllten Gartenahin, / Wie singst du mit so hellem Schlage,…

Adolf Stöber

Der sterbende Roland

Roncesval, du Thal der Hirten, / Wo nur sanft die Flöte klang…

Adolf Stöber

Lerchengesang

Willst du, Herz, im Liederschwingen / Hohe Sangeslust, / Sieh! die Lerche lehrt dich singen / Recht aus voller Brust.…

Adolf Stöber

Glück der Einfalt

Wie glücklich sind die Vögelein! / Was brauchen sie, um froh zusein?…

Adolf Stöber

Weib und Kind

Weib und Kind / Beisammen sind: / Wie Mond und Sterne / Beisammen gerne,…

Adolf Stöber

Nach der Weinlese

Es scholl ein tausendstimmig Jubelrufen, / Daß weithin alle Berge wiederhallten;…

Adolf Stöber

Es ist zu spät! – Es ist zu früh!

Den Fürsten klang es in die Ohren, / Das Donnerwort: »Es ist zu spät! / Ihr habt den Zorn heraufbeschworen, / es erntet Sturm, wer Wind gesät«.…

Adolf Stöber

Andre Zeiten, andre Sänger

Als die Erde frisch und jung / Aufschlug ihre Veilchenaugen, / Frühlingsstrahlen einzusaugen: / Wie sich da mit frohem Schwung / Aus der Saat die Lerchen schwangen / Und in Psalmenweise sangen!…

Adolf Stöber #

Wein und Gesang

Der Wein erfreut des Menschen Herz, / Es schwingt sich fröhlich himmelwärts / In hellen Liederweisen.…

Adolf Stöber #

DIe Waldblume

Sinnend halt’ ich in der Hand / Eine frische Waldesblume, / Die mein Aug’ im Dickicht fand, / Tief im dunkeln Heiligthume.…

Adolf Stöber #

Sommermittag

Kein Lüftchen weht, der Himmel sprüht, / Die Wölkchen ruhn, wie Schäfchen,…

Adolf Stöber

Ein Sommerausflug

Es ging die Sonne so stralend auf, / es blaute der Himmel so rein,…

Adolph Stöber

Die Hussiten und die Kinder von / Naumburg

Hilf Himmel! die Hussiten / sind vor den Thoren draus, / Die grimmen Taboriten, / Der Lande Schreck und Graus.…

Adolph Stöber

Entzücken auf der Alpenwanderung

Ueber mir der Himmel blau und licht, / Ueber mir des Vaters Huld und Güte / Neben mir mein liebstes Angesicht, / Spiegelnd das treuinnigste Gemüthe!…

Adolf Stöber

Alpenansicht auf dem Weißenstein

O weite Fernsicht auf der hohen Röthe, / Wie selbst auf Rigi’s Kulme nicht! / Sieh, wie sich dort, durchglüht von Abendröthe, / Der Alpen lange Kette flicht…

Adolf Stöber #

Der Tödi im Hochsommer

Du stehst so hoch, du stehst so frei, / Graubündens Haupt voll Silberlicht! / Als ob die Nacht dir fremde sei, / Ist stets verklärt dein Angesicht…

Adolf Stöber #

Bad Pfeffers

O schaurige Wildniß, erschütternde Pracht, / Tief gähnender Schacht / Voll Grauen und Nacht!…

Adolf Stöber #

Osterfrühfeier

Am Osterfeiertag, wenn kaum der Morgen graut, / Da wandl' ich gerne / Vom Menschen ferne…

Adolf Stöber

Herbstgemälde

So schön vollbringt's ein Maler nimmer, / Wie du, o farbenreicher Herbst,…

Adolf Stöber

Herbstwind

Wie saust der Herbstwind durch den Wald / Mit harten Todesstößen,…

Adolf Stöber

Der Weinstock

Im Lenze, wenn Alles ergrünet geschwind, / Die Blüthen zersprengen die Hülle,…

Adolf Stöber

In's Blaue hinein

Sie sagen: in's Ferne / Vertief ich mich gerne, / In's Blaue hinein;…

Adolf Stöber

Eidechschen

Hab' ich dich, Eidechschen! / Einmal überrascht, / Räthselhaftes Hexchen!…

Adolf Stöber

Das Auge der Geliebten

Warm und sternhell war die Frühlingsnacht, / Aus dem Fenster schauten wir die Pracht,…

Adolf Stöber

Platens Denkmal bei Syrakus

Schlichtes Landhaus, liebliche stille Ruhstatt, / Villa Landolina, gegrüßet seist du,…

Adolf Stöber

Lenaus Ruhestätte

Zu Weidling einst, zur Zeit der Traubenlese, / Stand auf dem Landhauserker bei Therese / Ihr Bruder Niembsch in träumerischem Sinn.…

Adolf Stöber

Thorwaldsens Bilderhalle und Grabmal

Du Sohn des Nordens, dänischer Phidias! / Auch dich beseelte griechischer Genius, / In künstlerarmer Neuzeit strahlst du, / Meistern des Alterthums ebenbürtig.…

Ludwig Adolf Stöber

Thorwaldsens Nachtbild

Sieh, da schwebt sie, hangend in weitem Weltraum, / Ernst und schweigsam, mit den geschloss'nen Augen,…

Ludwig Adolf Stöber

Der Fischer in Thorwaldsens Alexanderzug

Alexander kommt gezogen / Siegesstolz gen Babylon.…

Ludwig Adolf Stöber