Der Ehebruch. / Nach Rousseau

Ein Mönch bewies mit vielen Gründen / Der Ehbruch sey die größte aller Sünden.…

Stiegler

Der Hartherzige

Du, der mit Hohn in stolzer Sicherheit / Auf den gefall'nen Bruder niederblicket,…

Stiegler

Der Kuß. / Nach Rousseau

Berauscht von Liebe, Sensucht und Ver- / Langen, / Raubt ich jüngst einen Kuß auf Iris schö- / nen Wangen.…

Stiegler

Theophron. / Nach Ebendemselben

Der arme Theophron! er dauert mich: / Seht, wie die Eifersucht ihn plaget.…

Stiegler

Der Russe

Ein Russischer Soldat, ergraut im Kriege, / Verkündete, laut fluchend, seine Züge:…

Stiegler

Theobald

Zum lernen, spricht der weise Theobald, / Zum lernen wird man nie zu alt…

Stiegler

Adonis

Zu welchen Wesen ich Adonis zähle, / Der alles was man thut und spricht / Nachthut, nachsagt?…

Stiegler

Der Greis. / Eine Romanze, nach dem Fran- / zösischen

Seht einen armen alten Mann, / Den Schmerz und Noth verzehren.…

Stiegler

Der Winter

Herr Winter, nein! ihn lob' ich nicht, / Und wenn ihn alle loben.…

Stiegler

Der Brand. / nach J. B. Rousseau

In einer Stadt gerieth ein Haus in Brand / Gleich kam ein Haufen Volks herbeigerannt.…

Stiegler

Die Freundschaft und die Schmeichelei. / Nach dem Französischen

Kaum war, den Sterblichen zu dienen, / Die Freundschaft auf der Erd' erschienen:…

Stiegler

An die Eifersucht. / Nach Chaudelieu

Der Liebe Tochter zwar bist du, / Grausame Eumenide;…

Stiegler

Das Gebät

Ein Frommer las das Evangelium: / Wie einmal einen Teufel, welcher stumm / Gewesen, unser Heiland ausgetrieben,…

Stiegler

Die Liebe und Thorheit

Stiegler

Erste Erzählung

Zur Thorheit sprach der Gott der Liebe. / Zwar nennt man mich den kleinsten Gott;…

Stiegler

Zwote Erzählung

Wer glaubet nicht, den Gott der Liebe / Zu kennen? dennoch, Freunde wißt!…

Stiegler

Der Krieg

Du sprichst, der Krieg sey nur ein Men- / schenwürger. / Verzeih', daß ich nicht deiner Meinung bin.…

Stiegler

Die Welt. / Nach J. B. Rousseau

Dies Ländchen unterm Mond gleicht einem / Schauspielhaus. / Fortuna theilt darinn verschiedne Rollen aus!…

Stiegler

Grabschrift auf Alexander den Großen

Steh, Wandrer, und vernimm, wer hier / begraben sey. / Ein Welteroberer.…

Stiegler

Die Tugend. / Nach La Martiniere

Ließ sich die Tugend vor den Blicken / Der Menschen einmal nackend seh'n; / Sie würde - Plato sagt's - ent- / zücken.…

Stiegler

Die Alten. / Nach S ***

Chrison, ein Epigrammenmacher, / Wie, ohne Ruhm zu melden, ich / Schrieb eben etwas für die Lacher,…

Stiegler

Lais Thränen bei der Vorstellung von / Menschenhaß und Reue

Dies wäre Reue, sollt' ich wähnen? / Die Thränen, die du weinst, sind Kroko- / dillenthränen.…

Stiegler

Mison. / Nach Florian

Einst war Mison in Griechenland / Durch seine Liebe zur Philosophie bekannt.…

Stiegler

Die drei Wünsche. / Nach Pannard

Drei Trinker thaten eines Tages / Drei Wünsche während des Gelages.…

Stiegler

An Klaus. / Aus dem Französischen

Wo vor der Hitz' am besten zu verwahren / Dein Wildpret sey, willst du von mir er- / fahren?…

Stiegler

Der Schlaf des Tyrannen. / Nach Bret

Unter goldgestickten Decken / Schlief ein großer Wütherich,…

Stiegler

Ja und Nein. / Nach Marot

Ein süßes Nein, verpaart mit sanftem Lächeln, / Erhöht die Lust, und würzt der Liebe Kuß,…

Stiegler

Kornar

Hier ruht der geizige Kornar, / Warum? das sollt' ihr gleich erfahren.…

Stiegler

Frage und Antwort über den Pfarrer / Mopsius

Mops schimpft auf die Vernunft, als seys / der Antichrist. / Was mag ihn dazu treiben?…

Stiegler

An Chloris. / Aus dem Französischen

Als Atropos durch Damons Tod / Dich jüngst so früh zur Wittwe machte…

Stiegler

Die Hörner. / Nach dem Franz. eines Ungenannten

Dorillis ein junge Dirne / Ward eines alten Mannes Weib.…

Stiegler

Der Sommer

Ei! weil ich seines Gegners Streich / Ad Notam einst genommen,…

Stiegler

Stax

Bei jeglicher Gelegenheit / Rühmt Stax uns seine Ehrlichkeit.…

Stiegler

An Harpax

Sieh! Tantalus sitzet im Wasser, ist durstig / und trinket doch nicht.…

Stiegler

Auf die Epistel eines armen Dichters / an seinen kargen Mäcen

Durch Lieder glaubest du den Harpax zu / bezwingen! / O hoffe nicht, daß es dir je gelingt!…

Stiegler

Die Zählung

Vom Viehmarkt trieb Hans Hadrian, / Ein guter dummer Bauersmann, / Sechs graue langgeohrte Knaben,…

Stiegler

Der Autor und die Mäuse. / Fabel nach Florian

Ein Autor war mit Mäusen sehr geplagt. / Nichts, was er schrieb, blieb unbenagt.…

Stiegler

Die Freundschaft. / An Karl Schulz

Freund, dem ein Gott den theuren Schatz ver- / lieh, / Der Menschen mehr, als Peru's Gold beglücket;…

Stiegler

Der Geier und die Taube. / Nach Florean

Ein Geier rupfte eine Taube / Und sprach: verruchtes Thier, ich kenne / dein Geschlecht, / Und deinen Geierhaß;…

Stiegler

Amant und Dorilis

Wer liebet, ohne sich zu härmen? / So spricht zur Dorilis Amant - / Kaum seh' ich andre um dich schwärmen:…

Stiegler

Grabschrift eines Philosophen

Nackend scharrte man mich ein; nackend / ward ich einst gebohren.…

Stiegler

Der Abschied, / an Iris. / Nach de la Sabliere

O Iris, wenn die Stunde schläget, / Wo ich von dir mich trennen muß:…

Stiegler

Fragment eines Gesprächs über die Söhne / des Mars. / Nach Däceilly

Du liebtest Mavors Söhne nie? / Mein Freund, ich würde, liessen sie / Das Rauben, Morden, Schänden, Brennen,…

Stiegler

Das Wunder. / Nach Baraton

Jüngst klagte Heinen Kunz, wie im verwich- / nen Jahr / Die Ratzen seine Schuh' ihm völlig aufge- / fressen.…

Stiegler

Der gute Rath. / Nach Seneca

Dein Advocat verlangt nur Geld, / Dein Prokurator will verdienen,…

Stiegler

An Leu / Nach Dücerceau

Mit Bitterkeit beklagt sich Leu, / Weil ich gesagt, daß er ein Lügner sey…

Stiegler

Diogen

Einst sah ein Bürger von Athen / Den armen Weisen Diogen / Vor einem Marmorbilde stehen.…

Stiegler

Auf Stephans Tod. / Nach Daceilly

Den armen Mann, den uns der Tod ge- / nommen, / Laßt unbeweint zur Ruhe gehn.…

Stiegler

Die Nachwelt. / Nach Daceilly

Denkt doch bei euren Schreibereien, / Daß über euer Autorwesen / Die Nachwelt einst wird Richter seyn.…

Stiegler

An Lea, / als sie sich mahlen lassen wollte. / Nach Cocquard

Du, die, statt Liebe zu erwecken, / Nur fähig ist uns zu erschrecken, / Du alte häßliche Harpie!…

Stiegler

Montagne's Katze. / Nach Senecé

Montagne spricht: wer weiß, wenn man / sich amüsiren / Mit seiner Katze will, ob sie / Nicht glaubt, der Mensch sey nur ein Vieh…

Stiegler

An Sylvia. / Nach J. B. Rosseau

Wer einst, o wunderliche Schöne; / Dir seine Liebe weiht,…

Stiegler

An Damon. / Nach le Brüne

Den ganzen Tag seh ich umher dich schleichen / In grübelnder Melancholie…

Stiegler

An Neidhard

Du Narr, was fröhnest du dem Neid'! / Er raubt dir alle Seelenruh.…

Stiegler

An Licidas / Nach Gembard

Du mögest gern des Menschen dich entschlagen, / Und kannst ihm doch nicht aus dem Wege gehn.…

Stiegler

Bitte

Damit nichts meine Ruhe störe, / Wann mich der Tod von hinnen ruft,…

Stiegler

Das gute Handwerk. / Nach Barraton

Hans Rips, ein Dieb, saß auf den Hals / gefangen, / Und sollte bald am Galgen hangen,…

Stiegler

An Finette. / Nach Pannard

Verschafte gleich die Macht der Schönheit / Hebe'n / Die Ehre, daß den Nektarsaft der Reben, / Selbst Jupiter aus ihren Händen nimmt;…

Stiegler

Die Bedingung. / Nach de la sabliere

Umsonst müht deine Schlönheit sich, / Mein Herz, o Phyllis! zu beschleichen;…

Stiegler

An Iris. / Nach Pannard

Statt Philomelens Lied, statt schmelzender / Akkored, / Umsausen uns die rauhen Norde.…

Stiegler

An die Mädchen. / Nach Pannard

Wenn Herzensruh' ihr zu bewahren hoft, / Und wünscht, o so beschäftigt euch, ihr Lieben!…

Stiegler

Undank. / Nach Barraton

Ach! für das Böse nur will man Gedächt- / niß haben;…

Stiegler

Das Mitleid. / Nach Pannard

Das Mitleid wohnt in deren Herzen nicht, / Die sich der Gunst des blinden Plutus freuen…

Stiegler

Zwei Grabschriften. / 1) Auf J. la Fontaine; von ihm selbst

Hans ging davon, wie er gekommen war; / Sein Haab und Gut verzehrt' er ganz und / gar…

J. E. A. Stiegler

[Zwei Grabschriften] 2. / Auf den Ritter von Boufflers; / von ihm selbst

Ein Ritter ruhet hier, der stets die Welt / durchlief; / Und auf der Heerstraß' einst zur Welt kam, / lebt', entschlief;…

J. E. A. Stiegler

Der Heuchler. / Nach Roi

Ein Weltling, der im Dienst des Lasters / grau geworden, / Verändert seinen Plan, und mehrt den Heuch- / lerorden.…

J. E. A. Stiegler

An den kranken Krösus. / Nach Pannard

Hörst du der Erben Klaggeschrei, / Da dir die Parze dräut?…

J. E. A. Stiegler

Die Wahl

Die theure Mitgift zu ersparen, / Verhandelte dem alte Roch,…

J. E. A. Stiegler

Die kluge Wahl. / Nach dem Französischen

Amor ist mein lieber Lehrer / In der holden Musenkunst.…

J. E. A. Stiegler

Die / Neanderhöhle bei Mettmann. / An Friedrich Neviandt

Wie wenig ist's im Garten der Natur, / Wenn Phöbus ihn beseelt, sich unzuschauen!…

Stiegler

Auf / die großen Hüte der Damen

Ihr Schönen! das, was uns entzückt, / Uns magisch anzieht und beglückt, / Der Liebe Glut pflegt anzufächeln,…

Stiegler

An eine schöne Wirthin

O Wirthin! spare deinen Wein, / Du kannst mit Wasser ihn vertauschen;…

Stiegler

An die Jünger der Themis

Die ihr durchwandelt den Pfad, den dädalischen, / strenger Gesetze, / Jünger!…

Stiegler

Lied eines Hagestolzen. / (Gegenstück zu dem Liede eines Ehemanns in der / Mimigardia f. 1812.)

Ich soll auf die Galeere gehen / Aus eignem freien Willen; / Soll unter dem Pantoffel stehn,…

Stiegler

Choral auf den Geburtstag des / Königs / Gesungen von der Garnison zu Aachen am 3. August 1820. / (Mel. Wachet auf, ruft uns die Stimme.)

Sey willkommen, Tag der Freude! / Der uns, nach überstandnem Leide, / Zu frohem Dankgefühl vereint.…

Stiegler

Johannes der Evangelist

Als, liebend noch, der Christen fromme Schaaren / Begeistert für das Göttliche und Reine,…

Stiegler