Anekdoten und Fragmente, / aus meiner Schreibtafel. / (Auf einer Herbstreise 1795 gesammelt.)

Heinrich Zschokke

Geschmack

Das Comödienhaus zu Costniz liegt nachbarlich der Rheininsel gegenüber, dessen ehmahliges Dominikanerkloster Joseph II. mit wohlthätiger Hand vor ungefähr zwölf Jahren in eine Indienenfabrik verwandelt hat;…

Heinrich Zschokke

Humanität

Das berühmte silberne Altarblatt in der Costnizer Domkirche ist nebst mehrern andern vermünzbaren Sachen in diesem Jahre (1795) an den Kaiser zur Münze eingeliefert worden.…

Heinrich Zschokke

Originale Grabschrift

Man hat schon mehrer Epitaphien geschildert, die durch ihren äusserlichen Inhalt merkwürdig wurden.…

Heinrich Zschokke

Nationalerkenntlichkeit

Der Vorwurf ist ungerecht, welcher den Deutschen gemacht wird, daß sie das Andenken ihrer verdienstvollen Männer bei weitem weniger, als Griechen und Römer, Engländer und Franzosen zu ehren und zu erhalten wissen.…

Heinrich Zschokke

Erdbeben

Herr Bartels im ersten Theil seiner Briefe über Calabrien (Göttingen 1787. S. 396.) sagt: es ist ausserordentlich wenn man die Geschichte der Erdbeben in Calabrien von den beiden letztern Jahrhunderten übersieht,…

Heinrich Zschokke

Religiosität

Ich las neulich in einem ältern Werke eine Anekdote, deren Wahrheit ich nicht verbürgen, aber doch entschieden wissen möchte.…

Heinrich Zschokke

Fragmente / aus / meiner Schreibtafel. / (Auf einer Sommerreise 1796 / gesammelt.)

H. Zschokke

Am Vierwaldstätter See

So stand ich im Kern, im Herzen der schönen Schweiz, dieses occidentalischen Tempe's…

H. Zschokke

Die Schweizerstädte

Ich bin nicht der Einzige, der die Bemerkung giebt, daß es dem Reisenden überall in der Schweiz, nur nicht in den Städten dieses Landes gefällt.…

H. Zschokke

Die Volkssage

Als ich mich von Brunnen in Schweiz nach Fluelen in Uri fahren lies, und jene denkwürdigen Gegenden der Heroenzeit Helvetiens berührte, wo die drei Tellen - Werner von Staufen, Arnold von Melchthal und Walther Fürst den Eid der schweizerischen Freiheit…

H. Zschokke

St. Gotthard

Es war ein finsterer Morgen; die Bergspizzen funkelten in krokusfarbner Erleuchtung, da brach ich auf, um mit aller Gemächlichkeit den berühmten Berg hinan zu schlendern.…

H. Zschokke

Ueber den Oberalp am Crispalt

Wer von Urseren in's Bündnerland will, und ohne Wegweiser (wenn er alles Bemühens und Bezahlens ungeachtet, wie ich damals wegen der Heuerndte, keinen erhalten kann) dahin die Reise machen will,…

H. Zschokke

Die Eiche der Freiheit

Truns, drei Stunden von Disentis, liegt in einer von der reizendsten Landschaften deren in dem romantischen Lande der freien Rhätier kein Mangel ist.…

H. Zschokke

Schul- und Erziehungsanstalt / zu Reichenau

Schlos und Herrschaft; zwei kleine Stunden von Chur, am Zusammenflus des Vorder- und Hinterrheins in einer der anmuthigsten, romantischsten und gesundesten Gegenden Bündens.…

H. Zschokke

Chur

Diese ansehnlichste Stadt der bündnerischen Republik ruht dem Rhein und dem stolzen Calanda gegenüber in einem äuserst romantischem Gebirgswinkel.…

H. Zschokke

VIII. / Kleine Notitzen / meistens in Betreff Graubündens

Zschokke

1. Die Reisenden

Wer die Schweitz ihrer physischen, moralischen und politischen Seltenheiten willen besucht, und vergißt des Bündnerlandes, der hat nur die Hälfte Helvetiens und aller Seltenheiten gesehen.…

Zschokke

2. / Der Name

Graubünden trug in den Tagen der Römer den Namen Rhätiens. Die Gallier, welche zur Zeit des ältern Targuin Norditalien überschwemmten, verdrängten einen Haufen Tuscier,…

Zschokke

3. / Die schönen Ruinen

Eine für das Malerauge ungemein interessante bündnische Gegend ist das Misoxer Thal…

Zschokke

4. / Schlösser und Ruinen

Kein Land ist an Schlössern und Burgruinen reicher, als Helvetien; von Helvetien aber Graubünden besonders.…

Zschokke

5. / Kultur

Bünden ist eine seltsame Mustercharte aller möglichen Regierungsformen. Nur erinnr' ich mich nicht der theokratischen oder dalailamaschen,…

Zschokke

I. / Ueber die Salzquellen im Sulzthal des / Cantons Aargau. Vorgelesen in der / Sitzung vom 24. Jenner 1815 der / staatswissenschaftlichen Klasse der Ge- / sellschaft für vaterländische Kultur. Von / Herrn Oberforst- und Berg-Inspektor / Zschokke

Die Salzquellen im Sulzthal unsers Kantons waren schon vor Alters ein Gegenstand der Aufmerksamkeit.…

Herr Oberforst- und Berg-Inspektor Zschokke

Ein Narr des neunzehnten Jahrhunderts

Auf meiner letzten Reise im Norden unsers lieben Vaterlandes ließ ich mich einen kleinen Umweg nicht gereuen, um meiner Liegblinge einen aus dem goldenen Zeitalter des Lebens einmal wieder zu sehen.…

Heinrich Zschokke

Chrysaores, der Peleponnesier. / Ein Bruchstück aus dem Griechischen.

Empfange hiemeit, theurer Agathias, die geringe Gabe, welche ich dir verhies.…

Heinrich Zschokke

Erzählungen im Nebel

Heinrich Zschokke

1. / Die Thee-Gesellschaft

Wir hatten uns nun auf der prachtvollen Höhe des Berges, nach einem der schönsten Sommertage, ganz vergebens gefreut, das stille Einschlummern der weiten Welt zu unsern Füßen zu beobachten.…

Heinrich Zschokke

2. / Der Ursprung von Zürich und Aachen

Mit der Pracht einer neuen Kaiserkrone kam Karl der Große von Rom über das Alpengebirg in den weiten, wilden Arboner-Gau.…

Heinrich Zschokke

3. / Schafhausens Gründung

Wo heut zwischen anmuthigen Hügeln und Gebäuden, in fruchtbarem Gelände, der größte Wasserfall Europa's aus kochender Tiefe Wolken um Wolken emporstößt,…

Heinrich Zschokke

4. / Die Sage von Waldnach

Von Attinghausen im Lande Uri, führt ein Hirtenweg durch die Einsamkeiten des Gebirgs, neun Stunden Weges weit, in's Thal nach Engelberg.…

Heinrich Zschokke

5. / Der Hirt von Helisee

Man hat bisher in keiner höhern Landesgegend der Schweiz Ueberbleibsel von Festungswerken, Gräbern und Wohnstätten einer längst verschwundenen und vergessenen Vorwelt erblickt,…

Heinrich Zschokke

Der Pflanzer in Cuba

Die merkwürdigern oder größern Menschen des Zeitalters sind, im Auge des vorurtheilslosen Weltbeobachters,…

Heinrich Zschokke

Ein / Bild aus dem häuslichen Leben

An einem freundlichen Junius-Abend des Jahres 1832 fuhr ein leichtbepackter Reisewagen die Bergstraße abwärts gegen das weite, anmuthige Thalgelände von Rorau.…

Heinrich Zschokke

Die Vorbedeutungen. / Ein Bild aus dem häuslichen Leben

Im Garten, der die Wohnung des Bergdirectors Jansen fast ganz umringte, an der Brust eines Hügels gelegen, mit malerischer Aussicht über die weite Landschaft und deren Wiesen,…

Heinrich Zschokke

II. / Feldblumen

Heinrich Zschokke

1. An Magdeburg. / (Schwerin. 1788.)

Prangend im Ring deiner Wälle und Thürme, / Schwebst du vor mir, wie einer Ewigkeit Erbin;…

Heinrich Zschokke

2. Wallfahrt zum Grabe des Vaters. / (Prenzlau in der Uckermark. 1789.)

Am Himmel, durch grauer Wogen Schwall, / Fährt des Abends Blutstrahl / Ueber des Tempels Kuppeln hin…

Heinrich Zschokke

3. Das Beste

Dreimal seliger Mann, der, gleich den unsterblichen Göttern, / Mehr gewähret der Welt, als die Welt ihm gewähret.…

Heinrich Zschokke

4. / Becherlied. / (Frankfurt an der Oder. 1791.)

Den Becher geschwungen und wieder gefüllt, / So lange den Trauben der Nektar entquillt!…

Heinrich Zschokke

5. An Professor Dr. Berends. / (Frankfurt 1795, im Namen der an der Hochschule Studirenden.)

Wär' unser izt ein Bürgerkranz / Von heil'gem Eichenlaub gewunden,…

Heinrich Zschokke

6. / Mein Wunsch. / (Glarus. 1795.)

Wo find' ich sie, die Heimath reiner Freuden, / Im Arme der Natur?…

Heinrich Zschokke

7. Heimweh. / (Paris. 1796.)

In den marmornen Pallästen / Marmorherzen nur zu seh'n, / Zwischen Mord- und Wollustfesten, / Ist das schrecklichste der Weh'n.…

Heinrich Zschokke

8. An die Schweiz. / (Am Murtner See-Ufer. 1796.)

Dir weih'n, Helvetia, / Die Völker, fern und nah / Hochheil'gen Lohn.…

Heinrich Zschokke

9. Verschwiegene Liebe

Ich lag, unter duftgen Rosen, / Am murmelnden Wasserfall, / Und ließ die Zephyre kosen, / Und murmeln der Wellen Krystall.…

Heinrich Zschokke

10. Warnung

Mädchen, Mädchen, hüte dich! / Amor läßt sich ungern necken.…

Heinrich Zschokke

11. An den Frieden. / (Schwitz. 1799.)

Schweb' aus Gottes sel'gen Reichen, / Friedensengel, schweb' herab;…

Heinrich Zschokke

12. Wiegenlied. / (Biberstein, 1806)

Es war einmal ein Knäbelein, / Es hüpft' auf grüner Au.…

Heinrich Zschokke

13. Weihe. / (Aarau 1810, bei Gründung der Maurer-Loge.)

Wem in der Brust geheimsten Gründen / Sich keine hehre Ahnung regt;…

Heinrich Zschokke

14. Die goldne und die silberne Zeit. / (Aarau 1819, Epistel an Dr. Schmuziger.)

Als mir golden um die Stirne / Noch die Knabenlocke flog, / Und ich aus des Schicksals Urne / Leichten Sinns mir Nieten zog;…

Heinrich Zschokke

15. Der Nachtwächter am Tage. / (Aarau. 1829.)

Hört an, ihr Herrn, ich bring' euch Kunde: / Schon ist's zwölf Uhr und Mitternacht;…

Heinrich Zschokke

16. Prolog zum »dankbaren Sohn« von Engel. / (Aarau 1838, als das Stück von meinen Kindern im Garten, zum Geburtstag / ihrer Mutter aufgeführt wurde.)

Seid uns recht herzlich im Grünen willkommen, / Ihr Freund' und Freundinnen, groß und klein!…

Heinrich Zschokke

17. Gottergebenheit. / (Aarau. 1840)

In der heitern Blumenhalde / Wohnt ein Völkchen, froh und frisch;…

Heinrich Zschokke