Die Welt hat es erfahren, / Das selbst der Glaube in der Priester Hand / Mehr Böses that in siebzehnhundert Jahren, / Als in sechstausend Jahren der Verstand. / Blumauer
Vorstehender Licht- und Nachtkalender hat zeitgemäße Verbesserungen erhalten. Die Werkeltage erhalten auch diesmal die Namen der mehr oder weniger literaisch bekannten uns verdienten Männer; mitunter hie und da ein räudiges Schaaf.…
Die Kürze der Zeit verstattet diesmal keine weitläufige Erklärung. Aber man sieht schon, was der Künstler will: Darstellung der überladnen Menschheit, wie sie hier gleichsam in Eins zusammenrinnt (koalirt), befaßt mit Sceptern, Schlüsseln, Stäben…
I. / Die Deutschen in Mainz. / (zur Zeit der Wiedereroberung) / Beytrag zur Geschichte wer Partheysucht / unserer Tage, aus gerichtlichen Akten / gezogen
Incipit
Es wird zur Pflicht, diejenigen, welche durch ihr nichtswürdiges Betragen den ersten Anlaß zum Kriege gaben, welche dann mit unsinnigen Stolze dem Geiste des Zeitalters Trotz bieten wollten,…
Autorangabe
G. F. Rebmann, Mitglied des Departements vom Donnersberg, und einstweiligen Commissär des Vollziehungs-Direktoriums
Dem Text vorangestellt: Der abgelebte Koalitions-Phönix von Pillwitz ist aus seiner Asche zu Abukir jezt so neu und herrlich aufgestanden, daß man den Vogel schon von weitem wieder an seinen Federn erkennt.
II. / Briefe, geschrieben im Schatten. / a.) Reichard an Suwarow
Incipit
Voll des freudigsten Erstaunenes über die segensreiche christlich-mahomedanische Riesenkoalition, welche der Himmel und seine frommen Handlanger nach ihrem gerechten Ermessen den atheistischen neufränkischen Zwergen entgegengethürmt haben,…
a. Fragmente über die Bertuchs - In- / dustrie in Weimar
Incipit
Der reichste Pfründenbesitzer in der deutschen Gelehrtenrepublik ist wohl jetzt Herr Bertuch. Ihm gehören einmal die ergiebigen Domänen der Allgem. Literaturzeitung, des Modejournals und des Journ. London und Paris;…
Daß auch dieser Götterbote seit der Periode des Hinkens den geraden Gang Andrer nicht mehr leiden könne, gehört zu den traurigen Erfahrungen in unsrer Literatur, so gemäß es auch der bekannten Fabel immer seyn mag.…
IV. Europens dunkle Landkarte. Fortsetzung (Sammlung INr 92601, Obj 17) Dem Text vorangestellt: Wahrheit, Wahrheit, wo höhnt Dummheit und Schellenprunk / Deiner Priester dich nicht! / Reinh. Ged. B. 1. S. 93
Dem liebe Reiche schallt dieser humane Zeterschrey immer stärker um die Ohren, indem es nicht bloß von innen, sondern auch von außen her vom Despotismus geplagt wird.…
Autorangabe
Bergsträsser
Anmerkung
IV. Europens dunkle Landkarte. Fortsetzung (Sammlung INr 92601, Obj 17) Dem Text vorangestellt: Sorg nicht um dein Recht noch Unrecht, gut noch faul; / Friß deinen Mehlbrey, Sklav und halt dein Maul!
V. / Neubrittische Kernmeynungen über den / Sklavenhandel. / (Nebst einigen Resultaten in Beziehung auf / den vorhergehenden Aufsatz.)
Incipit
Daß das Aechzen der farbigen Menschheit mit dem Golde Englands nicht ab - sondern eher zugenommen - wird dereinst die richtende Geschichte als das betrachtungsreichste Zeitzeichen auszuheben…
Die Geschichte aller Zeiten und Völker in allen Erdtheilen ist größtentheils eine Leidensgeschichte der, von den verworfensten oft zugleich stupidesten Bösewichtern…
Die unglückliche Erfahrung unzähliger Völker in der unabsehbaren Reihe der Jahrhunderte haben gezeigt, daß das Verzweifeltste unter allen Mitteln sey; Gesetzgebung und Regierung einem einzelnen Manne anzuvertrauen.…
Alle erbliche Regierung ist ihrer Natur nach Tyranney; eine erbliche Krone oder ein erblicher Thron, oder bey welchem phantastischen Namen man sonst diese Dinge nennen mag,…
In den Reden der Unklugen liegen große Wahrheiten. Als im Jahr 1792 am Rhein ein ** Husar sichs blindlings hatte angelegen seyn lassen, einige sogenannte Patrioten zusammenzuhauen,…
Wenn der Mensch zu unwissend ist, um die wahre Ursache der Erscheinung zu ergründen, so verfällt er auf unsichtbare, höhere, hyperphysische, ungereimte Erklärungen.…
Dank sey es der Aufklärung, welche freylich denen, die das Licht zu scheuen Ursache haben, eben so verhaßt ist, als weiland der Geistlichkeit das Licht war, welches Luther anzündete…
Mensch zu seyn, ist früher als König zu seyn, und von der königlichen Würde gelangt man nicht zur menschlichen, sondern man muß von dieser zu jener hinaufsteigen.…
Erklärung des Phänomens, daß Menschen von Geist wieder zur Finsterniß zurückschreiten können, selbst ein Laharpe, Marmontel etc zur Religion der Väter;…
Von der Zauberkraft der Vorstellung, einen König über sich zu haben, ist mir kein auffallenderes und anschaulicheres Beyspiel in der Geschichte vorgekommen,…
Eine neue Macht, die man sonst gar nicht mit in politischen Anschlag brachte, die Macht der Meynung, ist die allbeherrschende unsrer Zeit und beugt die Zwingherren…
Wenn in gedruckten und geschriebnen Schriften, auf Befehl eines geringen Fürsten, der Name und das Andenken eines rechtschaffnen Mannes geschändet und verlästert wird,…
Das Menschengeschlecht wird nicht eher vollkommen glücklich und frey seyn, als bis man den letzten König mit dem Gedärme des letzten Priesters erwürgt hat.…
Da der Verfasser wegen Entfernung des Druckorts die Correktur nicht selbst besorgen konnte, so bittet man die eingeschlichenen Fehler selbst zu verbessern…
Verabscheut sind sie die sich mit Menschenblut / Den Purpur färben! War er nicht roth genug? / Und muss der Bürger Blutstrom fliessen; / Dass er sich färbe zu höherer Röthe? / Herd. Terpsich. Th. 1. S. 120