Gedichte

Hermann Waldow

1. / Gebet

Du Ew'ger, den ich glaube, / Deß' Athem mich umweht, / Vernimm, was hier im Staube / Mein Mund von dir erfleht.…

Hermann Waldow

2. / Dank

Wie hast du, Vater! mich gesegnet, / Wie reich, mein Gott! bin ich durch dich!…

Hermann Waldow

3. / Frage

Wenn in dunkeln Schmerzensnächten / Kummervoll dein Auge weint -…

Hermann Waldow

4. / Sonntagsfeyer

O wie sitz' ich hier so gerne, / Von dem dunklen Laub umwallt,…

Hermann Waldow

5. / Warnung

Strafbar, Vater! sind wir Alle / Und voll schwerer Sündenschuld;…

Hermann Waldow

Mein Wunsch

Ein rein Gewissen duldet still die Schmerzen, / Wen es Verleumder frechen Muthes schwärzen,…

Hermann Waldow

Das Paradies

Du Paradies, das mich in süßen Träumen / Als Bürger einer schönen Welt begrüßt,…

Hermann Waldow

Die drey Engel

Ihm zu beglücken das irdische Leben / Wurden drey Engel dem Menschen gegeben,…

Hermann Waldow

Das unbekannte Glück

Im Menschen liegt ein heißes Sehnen / Nach einem unbekannten Ziel,…

Hermann Waldow

Das Daseyn Gottes

Soll Gott sich dir verkünden, / Such' ihn in der Natur! / Vergebens ihn zu finden / Durcheilt mein Fuß die Flur…

Hermann Waldow

Der Uebel grösstes ist die Schuld

Dem Bösen nur erscheinet trüb' die Welt, / Ein Paradies umblühet den Gerechten,…

Hermann Waldow

Flüchtigkeit des Lebens

Du klagst die Flüchtigkeit des Lebens an. / O fort aus deiner Brust die bange Trauer!…

Hermann Waldow

An Gott

Wo warst du, Gott! als noch in Nacht versunken, / Im Weltenraum das wilde Chaos schlief?…

Herrmann Waldov

Gottes Stimme in der Natur

Mit tausend Stimmen, jedem Ohr verständlich, / Sprichst du zu uns, allmächt'ger Weltengeist,…

Herrmann Waldow

Vetrauen auf Gott

Du klagst, daß traurig dir die Tage schwinden, / Und grollst mit Gott, daß seine Hand dich beugt-…

Herrmann Waldow

Die Vergeltung

Was ich hier gesäet habe, / Dafür wird mir einst der Lohn. / Ja gewiß! dort über'm Grabe / Reifet meine Ernte schon.…

Herrmann Waldov

Ich werde Seyn!

Wie wird mir seyn, wenn einst die Nacht verronnen, / Die ewig hier den Sterblichen umringt,…

Herrmann Waldow

Der Glaube

Du heil'ger Glaube, der im Herzen / Als Born der reinsten Freude quillt,…

Herrmann Waldow

Trost

Was klagest du, wenn Kummer und Beschwerde / Und Schmerzen dir das Erdenleben beut?…

Herrmann Waldow

Das Heimweh

Was sich in weiche Seelen tief gesenket - / Wer nennt es mir, das göttliche Gefühl?…

Herrmann Waldow

Sehnsucht

Kennst du den Berg? Es strebt im schnellen Lauf / So oft mein Fuß zu seinem Gipfel auf,…

Herrmann Waldow

Gedichte

Hermann Waldow

Warum nicht?

Lieben, warum sollt' ich's nicht? / Ist die Liebe doch die Feder,…

Hermann Waldow

An den Genius

Wo bist du uns geblieben, / Du schöner Genius, / Der mich so oft getrieben / Zum kühnen Harfengruß,…

Hermann Waldow

Die Brüder

Die unter einem Herzen lagen, / Die eine Mutterbrust gesäugt,…

Hermann Waldow

Eugenien. / Zu ihrem sechzehnten Geburtstage

Sieh, das Dunkle ist zerronnen, / Und im gold'nen Strahl der Sonnen / Glänzet jugendfrisch die Welt.…

Hermann Waldow

Gedichte

Hermann Waldow

1. / Schlaf und Traum

Wenn die Nacht den weiten Sternenschleier / Um ihr schlafend Kind, die Erde, hüllt,…

Hermann Waldow

2. / Die Küsse

Drei Küsse gibt's, die aus dem Himmel stammen: / Der erste Kuß der Mutter, wenn entzückt / Zwei Herzen rein in heill'ger Glut entflammen,…

Hermann Waldow

3. / Gleicher Schmerz

Ich weiß es wol, dich drückt ein stiller Kummer, / Und seiner Last erlieget fast dein Herz.…

Hermann Waldow

Wohin? / Sonettenkranz

Hermann Waldow

1. / Die Quelle

Wohiin, wohin, du kleine Silberquelle? / O sieh, wie tausend Blumen dich umblüh'n…

Hermann Waldow

2. / Der Strom

Wohin, wohin rollst du die dunkeln Wogen, / Du mächt'ger Strom, im heißen Sonnenbrand?…

Hermann Waldow

3. / Die Lüftchen

Wohin, wohin? Gewürzt vom Duft der Rosen / Spielt gaukelnd ihr und sonst um meine Wangen,…

Hermann Waldow

4. / Die Wolken

Wohin, wohin? Schnell durch des Äthers Raum / Schifft ihr in ewig wechselnden Gestalten,…

Hermann Waldow

5. / Der Wanderer

Wohin, wohin? O weile, daß der Schwüle / Des heißen Tag's du nicht erliegen mußt!…

Hermann Waldow

6. / Die Zeit

Wohin, wohin, o Zeit? Schnell flieht mein Leben, / Und bald wol sagt mein Leichenstein: Es war!…

Hermann Waldow

Byron

Selten ruft Natur, die Mutter, einen Menschengeist in's / Leben, / Der, ein Riese unter Zwergen, darf Unsterblichkeit erstreben,…

Hermann Waldow

Freundschaft

O nimm die gold'ne Laute / Bat Rosa liebentglüht…

Hermann Waldow

Die Reisegefährten

Es traf sich einstmals, daß ein Thor / Zusammen wollt' mit einem Weisen / Nach weit entfernten Ländern reisen.…

Hermann Waldow

Der Geburtstag

Im Stübchen, beim matten Lampenschein, / Sitzt still und einsam ein Mütterlein,…

Hermann Waldow

Weihnacht

Die schöne Stunde kommt heran, / Doch ich, ich möchte weinen,…

Hermann Waldow

Gedichte

Hermann Waldow

Erinnerung

Du gold'ne Zeit,wo klar und hell / Die Sonne niederstrahlte, / Wo in der Seele reinem Quell / Sich rein das Leben malte,…

Hermann Waldow

Das Gück des Weisen

Trau Keiner der künftigen Stunde, / Wie heiter die Ferne auch strahlt,…

Hermann Waldow

Die Brandstiftung. / Erzählung

Hernriette Brendamour, die schönste und unbescholtendste unter den Jungfrauen der Stadt, der Stolz von Nantes,war als Brandstifterin verhaftet worden,…

Hermann Waldow

Der todte Vogel

Starr liegt es da, das arme Vögelein, / Verstummt ist seine liederreiche Kehle…

Hermann Waldow

Mein Stammbuch

Blickt man sich um jetzt in der Welt, / Dann scheinet es fürwahr, / Als sei's für Jeden gut bestellt,…

Hermann Waldow

Die Letzte ihres Stammes

Was rauschet wie Geistertöne so schaurig durch die Nacht, / Als wären Längstbegrab'ne aus ihrer Gruft erwacht.…

Hermann Waldow

Wechsel

Jeder Bess're fühlt im Leben / Heiß die Sehnsucht sich durchweh'n,…

Hermann Waldow

Genuß der Gegenwart

Froh will ich sein, so lang das Blut / Noch eisig nicht und kalt,…

Herrmann Waldow

Des Pflanzers Grab

Vollbracht sei unser Tagwerk, laß Deine Arbeit ruh'n; / Nimm, Myrrha, Deinen Knaben, Du weißt, was wir zu thun!…

Hermann Waldow

Des Jünglings Abschied vom / Vaterhause

Die sich hienieden lieben so innig und rein, / Warum nicht dürfen immer sie bei einander sein?…

Hermann Waldow

Gedichte

Hermann Waldow

Der Stein der Weisen

Nach einem Kleinod strebten / Die Menschen oft und viel,…

Hermann Waldow

Schmerz und Freude

Es gibt im Menschenherzen / So viel verborg'ne Schmerzen, / Die keiner kennt und sieht,…

Hermann Waldow

Cyanen

Wer hat, vom milden Strahle der Jugend noch um - / glänzt, / Mit lieblichen Cyanen nicht einst sein Haupt bekränzt?…

Hermann Waldow

Der Papagei

Kaum daß ich mich losgerungen aus des Schlummers / süßer Ruh', / Ruft er schon den theuren Namen laut als Morgengruß / mir zu.…

Hermann Waldow

Gedichte

Hermann Waldow

1. Morgenlied

Wie steht die Welt so jugendfrisch / Im Morgensonnenschein,…

Hermann Waldow

2. / Mein Tagewerk

Nicht, daß er es still verträume, / Trat der Mensch in's Leben ein,…

Hermann Waldow

3. / Am Abend

Leuchtendes Gestirn der Nacht! / Seh' ich dich in milder Pracht…

Hermann Waldow

Des Gatten Heimkehr

Trauernd sitzet Rosamunde, bange schlägt íhr Herz / und schwer, / Denn ihr Gatte ist gezogen über das bewegte Meer,…

Hermann Waldow

Sonette

Hermann Waldow

1.

Als Kern ein Chaos engverschlung'ner Gassen, / Durch welche Tausende geschäftig zieh'n,…

Hermann Waldow

2.

Weit schwoll mein Herz, doch sprechen konnt' ich nicht! / Ich blickte stumm hinaus nach allen Seiten…

Hermann Waldow

Das Buch der Bücher

Fort mit den Büchern! Menschenweisheit trügt! / Ich finde Antwort nicht auf tausend Fragen!…

Hermann Waldow

Zueignung

Wie rauscht jetzt wilder stets und wilder / Die Zeit dahin, dem Sturme gleich, / Wie wechseln wunderbar und reich / Vor unserm Auge stets die Bilder!…

Hermann Waldow

Gedichte

Hermann Waldow

1. / Der dunkel Engel

Es geht ein düstrer Bote durch die Welt, / Er naht den Menschen, ehe sie es ahnen,…

Hermann Waldow

2. / Das Begräbnis des Kindes

Vom eis'gen Wintersturme tönt die Luft / Dicht treibt der Schnee im wilden Hauch des Windes,…

Hermann Waldow

3. / Die Schuld

Es wogen in den Herzen der Menschen hin und her / Der Wünsche, ach so viele! wie Wellen in dem Meer,…

Hermann Waldow

4. / Im Herbste

Ich schritt jüngst leichten Fußes durch die Flur, / Der Vögel süßen Liedern wollt' ich lauschen,…

Hermann Waldow

5. / Die beiden Städte

Zwei Städte seh' ich stehen im hellen Sonnenstrahl, / Die eine auf dem Berge, die andre tief im Thal,…

Hermann Waldow

6. / Die Stimmen der Zeit

Nicht still siehst du den Strom der Zeit / An dir vorüber schwimmen,…

Hermann Waldow

7. / Die Mutter am Grabe des Kindes

Dort, wo in Gottes Hut / Ihr kleiner Liebling ruht, / Klaget im bangen Schmerz / Das Mutterherz.…

Hermann Waldow

8. / Die Braut

Seh ich im Kranze mild und traut / Zum Altar treten eine Braut, / Aus deren Aug' die Unschuld blickt -…

Hermann Waldow

9. / Frage

Sprecht, warum öffnet ihr dies stille Grab, / Und warum stört ihr seinen heil'gen Frieden?…

Hermann Waldow

10. / Die Segensquelle

Wie groß, o Vater! ist der Segen, / Mit dem du wieder uns beglückt,…

Hermann Waldow

11. / Der Mahnbrief

Einen Mahnbrief legte warnend / Uns der Ew'ge in die Brust,…

Hermann Waldow

12. / An die Thürme

Von dem Berge blick' ich nieder / Auf das Thal zu meinen Füßen,…

Hermann Waldow

13. / Rückblick

Führt oft in stillen Dämm'rungsstunden / Erinnerung vor meinen Blick, / Des Lebens Bilder, längst entschwunden,…

Hermann Waldow

14. / Die Quelle und das Herz

Verhüllt und zagend schreite traurig / Ich durch die eisbedeckte Flur.…

Hermann Waldow

15. / Das Buch der Bücher

Fort mit den Büchern, Menschenweisheit trügt! / Ich finde Antwort nicht auf tausend Fragen!…

Hermann Waldow

16. / Das Saatkorn

Will ich zum fröhlichen Gedeih'n / Ein Saatkorn in die Erde streu'n,…

Hermann Waldow

17. / Sei wohlthätig

Des Kummers gibt's so viel im Leben! / Ach, nur zu viel im Leben!…

Hermann Waldow

18. / Die beiden Spiegel

Zwei Spiegel enthüllen die menschlichen Fehle: / Der Spiegel des Auges, der Spiegel der Seele;…

Hermann Waldow

19. / Schreite stets vorwärts

Blick' um dich her! In der Natur / Siehst du dasselbe Streben nur, / Das sich erneut in Ewigkeit:…

Hermann Waldow

20. / Sei mäßig

Zur Trauer nicht, / Du Gott im Licht! / Schufst deine Menschen du.…

Hermann Waldow